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Die Batterie - Herzstück der eMobilität

Die eMobilität gilt als nachhaltige und umweltfreundliche Alternative zu Verbrennungsmotoren – aber ist das wirklich so? Oftmals wird die Herstellung der Batterie in ein schlechtes Licht gestellt. Wir wollen dem nachgehen und das Herzstück der eMobilität genauer unter die Lupe nehmen. 

 

Rohstoffe und Produktion

Für die Zellen einer Lithium-Ionen-Batterie werden verschiedene Metalle benötigt. Die zentralen Rohstoffe für den Akku des ID.3 beispielsweise sind Kobalt, Lithium, Graphit, Mangan, Kupfer und Nickel. 

 

Kobalt wird hauptsächlich in der Demokratischen Republik Kongo abgebaut, das von VW eingesetzte Lithium aus Australien, der Graphit aus China, Mangan aus Südafrika, Kupfer aus Chile und Nickel aus Indonesien. Zwar kann Lithium auch aus Europa oder direkt aus Deutschland bezogen werden, dafür sind die für die Produktion benötigten Mengen aber zu groß. 

 

Insbesondere der Abbau von Kobalt im Kongo, mit schlechten Arbeitsbedingungen und Kinderarbeit, wird kritisiert. Es gibt für Unternehmen aber Möglichkeiten in das Vorgehen vor Ort aktiv einzugreifen. Der VW Konzern hat einen Code of Conduct (Verhaltenskodex) mit den direkten Lieferanten vereinbart. Mit diesen Verhaltensregeln werden Geschäftspartner vertraglich dazu verpflichtet, die vorgegeben Umwelt- und Sozialstandards von VW einzuhalten. Zudem werden die Lithium-Ionen-Batterien in Kongo überwiegend industriell hergestellt. Die Zertifizierung der Rohstoffgewinnung wird zukünftig auch auf Kobalt sowie auf die anderen Rohstoffe ausgeweitet, um den schlechten Arbeitsbedingungen und Umweltrisiken entgegenzuwirken. 

 

Der Volkswagen Konzern wird ein Netzwerk an eigenen Batteriezellfabriken eröffnen: Der erste Standort wird das Werk Salzgitter in Deutschland sein. Fünf weitere Standorte sind gemeinsam mit Kooperationspartnern geplant. 

 

 

Recycling und nachhaltigere Produktion

Neben dem eigenen Code of Conduct, ist der VW Konzern aktives Mitglied der Global Battery Alliance, die sich für eine nachhaltigere Batteriewertschöpfungskette einsetzt. Dazu zählen ein sozialer und umweltverträglicher Rohstoffabbau sowie die Förderung von Batterie-Recycling und Innovationen. 

 

Die Batterie eines Elektroautos kann nach Ende des Lebenszyklus für sogenannte „Second-Life-Projekte“ wiederverwendet werden. Insbesondere die Volkswagen AG setzt sich für Wiedernutzungsprojekte ein. Darüber hinaus können Einzelteile der Batterie ausgetauscht werden, so dass sie weiterhin benutzbar bleibt. Batterie-Recycling bedeutet das Zerlegen der Batterie in ihre Einzelteile, die anschließend aufbereitet werden. So wird die alte Batterie zum Grundstofflieferant für eine neue. 

 

Aktuell forscht das Unternehmen BASF in Schwarzheide an einer innovativen Produktionsanlage für Batterierecycling, die mit neuer effizienter Prozesstechnologie ausgestattet werden soll. Ab 2022 können bis zu 400.000 vollelektrische Fahrzeuge mit den so aufbereiteten Batteriematerialen versorgt werden.

 

Mit der sich stetig weiterentwickelnden Technologie sowie durch alternative Batteriezusammensetzungen werden immer weniger Rohstoffe benötigt. Wir können gespannt sein, wie sich die Thematik der Batterieherstellung in Zukunft entwickeln wird.